Echte Arnika –eine seltene Heilpflanze

In manchen Projekten der Wildland-Stiftung Bayern kann die Arnika als Zeigerpflanze für extensive Grünlandnutzung noch ihre goldgelben Blütenköpfe entfalten. Doch die alte Heilpflanze wird immer seltener.

Die großen gelben Blütenköpfe der Arnika leuchten von Juni bis Juli auf sonnigen, nährstoffarmen Böden wie Bergwiesen, Borstgrasrasen oder Torfböden. In der Rhön oder im Bayerischen Wald finden wir noch geeignete Standorte, doch auch ihre Bestände werden immer kleiner.

Aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzungsaufgabe oder –intensivierung, wie auch durch Nährstoffeinträge, gehen für die Arnika wichtige Standorte verloren. Die jungen Keimlinge benötigen im Frühjahr offene Bodenstellen ohne Konkurrenzdruck anderer Pflanzen. Früher entstanden solche Trittstellen durch Beweidung. Wenngleich die Arnika sich auch vegetativ über Wurzelausläufer vermehren kann, ist langfristig für das Überleben der Arnikabestände auch die Keimung aus den Samen wichtig. An vielen Standorten sind Keimlinge selten, da nur wenige Samen die notwendigen offene Stellen erreichen. Daher drohen Bestände zu veraltern und damit langsam zu erlöschen. Heute werden solche Keimbetten über Artenhilfsmaßnahmen geschaffen, um auch langfristig die Bestände zu sichern. Durch späte Mahdtermine, wie bei der Heumahd, wird die Samenreifung gewährleistet. Auf jeden Fall sollte das Schnittgut entfernt werden, um den Nährstoffeintrag auf den Flächen zu reduzieren.

Durch umfangreiche Landschaftspflegemaßnahmen in Projekten der Wildland-Stiftung Bayern,  wie beispielsweise beim „Birkhuhn in der Rhön“ oder auf Wildland-Flächen nahe der Kissinger Hütte am Feuerberg in Unterfranken oder auf stiftungseigenen Flächen in Niederbayern werden Lebensräume gesichert, auch für die Arnika und mit ihr für zahlreiche Insekten, darunter auch den Scheckenfalter.

Näheres zur Sicherung von Arnika-Beständen können sie dem Faltblatt des Bayerischen Landesamts für Umwelt entnehmen: Merkblatt Artenschutz 42 – Echte Arnika

Als Heilpflanze ist die Arnika schon seit Jahrhunderten bekannt. Zur äußerlichen Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen oder stumpfen Verletzungen wird eine Tinktur verwendet, die aus den Blütenköpfen gewonnen wird.

Arnika ist nach der Bundes-Artenschutzverordnung eine besonders geschützte Art und ist in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Anhang V aufgeführt. Deutschland hat für den Erhalt der Arnika eine besondere Verantwortung. In Bayern wird sie auf der Roten Liste unter den gefährdeten Pflanzenarten geführt (RL 3). Das Sammeln der Pflanze wie auch der Handel werden entsprechend kontrolliert.

Titelbild: Arnikawiesen in der Rhön@T. Kirchner

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